Η αγάπη με τα δικά τους λόγια!

Σκολίωση - Κύφωση Αμεση λύση



 

Mein Geschichte beginnt 1992 als ich 11 Jahre alt war. Der Kinderarzt riet meinen Eltern in eine renommierte Kinderklinik nach München zu fahren um mich auf meine Wachstumshormone untersuchen zu lassen, da ich auffällig klein war. Nach einigen Tests sagte man uns, dass ich nicht genügend Wachstumshormone produzieren würde und man deshalb künstliche Hormone zuführen sollte. In unserem damaligen grenzenlosen Vertrauen willigten wir ein und die folgenden 2 Jahre spritzte ich mir täglich selbst die vorgegebene Dosis. Das wurde schon bald zur Qual, da mein Körper innerhalb kurzer Zeit so zerstochen war, meine Haut voller blauer Flecken und unter der Haut alles mit harten Wülsten übersäht war. Das war meine erste Erfahrung nicht in Ordnung zu sein und deshalb Torturen über mich ergehen lassen zu müssen.

Ich ging sehr regelmäßig in diese Klinik zu Untersuchungen, jedoch wurde mein Skelett, insbesondere mein Rücken, wurde niemals auch nur angesehen. Im Sommer 1994 bemerkte eine meiner Tanten die mit mir und meiner Familie im Urlaub war, dass mit meinem Rücken sichtlich etwas nicht in Ordnung war. Wir gingen sofort zum Orthopäden und meine Skoliosegeschichte beginnt. Im Alter von 13 Jahren wurde nun bei mir eine Skoliose von mehr als 60° festgestellt. Es lässt sich nicht beweisen, aber durch das schnellere Wachstum durch die Hormone ist es logisch dass sich eine wohl gering vorhandene Skoliose enorm verschlimmert hat. Dieses Röntgenbild zu sehen war der erste traumatische Moment meiner Krankheitsgeschichte. Man schickte mich sofort zu allen möglichen Spezialisten und sollte möglichst bald operiert werden. Eine Versteifung der kompletten Wirbelsäule war vorgesehen. Ich hatte das Gefühl völlig überfahren zu werden und entschied mich gegen diese OP, obwohl man mir große Angst machte, ich könnte mit 30 im Rollstuhl sitzen zum Beispiel. Ich bekam ein Korsett von einem der angesehensten Korsettbauern in ganz Deutschland und trug es ca 20 bis 22 Stunden täglich. Drei mal die Woche war ich der Physiotherapie, ausserdem auf einer sechswöchigen Kur. Nach einem Jahr wuchs der Bogen auf mehr als 80° was das Röntgenbild zeigte. Der Schock war enorm. Ich bekam ein neues Korsett. Es wurde auch eine Röntgenaufnahme mit Korsett gemacht und dieses zeigt dass die Gradzahl damit mehr als halbiert wurde. Es war also so eng, dass ich kaum atmen konnte. Das war auch mit dem ersten so, jedoch das zweite war unmenschlich brutal. Die Schmerzen musste ich aushalten. Ich wurde rumgereicht wie ein Phänomen, da es doch ungewöhnlich war, dass ich mit einer solchen Wirbelsäule noch einigermaßen aufrecht stehen konnte. Ich isolierte mich mehr und mehr von meinem Umfeld. Ich weinte jeden Tag, bis ich irgendwann aufhörte zu sprechen. Da weinte ich auch nicht mehr, nur noch stumm. Die Überzeugung über mich und meinen Körper waren grundnegativ. Ich empfand mich als hässliches Monster und einfach als falsch. Natürlich sind solche Gefühle in der Pubertät auch ein bisschen normal, aber in diesem Fall war schon die Krankheit der größte Auslöser. Niemand durfte mich berühren. Wenn sich unerwartet eine Hand auf mich zubewegte, erschrak ich so heftig, dass mir der Atem für einen Moment stehen blieb. Ich hatte auch immer wieder mit Panikattacken zu kämpfen vor allem in der Schule wo ich mich sehr unter Druck fühlte. Mit den Jahren lernte ich irgendwie damit umzugehen, wurde erwachsen, zog weit weg und versuchte alles hinter mir zu lassen und mein Problem „ganz einfach“ zu ignorieren. Das ging einige Jahre gut, bis langsam eine ärztliche „Prophezeiung“ spürbar wurde. Man sagte mir damals ich würde vielleicht mit 30 im Rollstuhl sitzen. Damals dachte ich, ich würde sowieso nie so alt werden ( wie man das als junger Mensch eben so denkt), bzw. würde dann eben sterben. Nun bewegte ich mich langsam auf diese 30 zu. Im Alter von 26 Jahren begannen leichte Taubheitserscheinungen in der linken Hüfte. Anfangs versuchte ich diese Gefühle zu ignorieren, da sie nur selten auftauchten, aber es passierte immer häufiger und außerdem bekam ich immer mehr Schmerzen, bis hin zu einem chronischen Schmerz. Das ging alles recht schnell. Mit 28 Jahren wurde mir klar, dass ich mich nun entscheiden musste, ob ich wirklich leben will oder nicht. Das klingt nun vielleicht zu hoch gegriffen, aber ich brauche meinen Körper zum leben. Ein Leben in Dauerschmerz wollte ich nicht führen. Es ging nun also darum mich tief zu entschliessen die Verantwortung für mich, meinen Körper und mein Glück zu übernehmen und nach einer Lösung zu suchen, ohne mich von Zweifeln abhalten zu lassen, dass es keine Hilfe geben könnte. Meine feste Anstellung an einem Stadttheater gab ich auf, da ich die Arbeit wegen der Schmerzen nicht mehr aushielt. Ich glaube hier begann schon die Therapie. Mit meinem Entschluss. Nach wenigen Monaten hörte ich von dieser Therapiemethode in Athen und entschloss mich, diese Frau kenne zu lernen. Im September 2010 kam ich nun an und wir machten mein erstes Röntgenbild seit ungefähr 10 Jahren. Ich erschrak, da ich durch die Therapien in meiner Jugend eine leichte Verbesserung erzielen konnte auf vielleicht 65-70°. Nun waren es wieder über 80° und nicht nur das. Es stellte sich bald heraus, dass sich (auf dem Bild nicht leicht auf dem ersten Blick zu erkennen) bereits Ansätze von Arthrose gebildet hatten an den Stellen wo die Wirbel aufeinanderstoßen. Das hat vermutlich die größten Schmerzen ausgelöst. Die Behandlung begann erst mal mit Massagen und ich erinnere, dass ich bei der ersten Massage nach 5 Minuten abbrechen musste, da die Muskelverhärtungen so stark und so empfindlich waren, dass ich schreien wollte. Monate hat es gedauert bis mein Körper langsam, durch zwei mal tägliche Behandlung (!!!), endlich loslassen konnte. In dieser Zeit musste ich hauptsächlich liegen, um durch die gewünschte Lockerung der Muskulatur nicht gleich wieder zusammen zu fallen. Das war nicht leicht, ich fühlte mich isoliert und getrennt (Gefühle wie im Korsett), aber unbedingt notwendig. Absolut jeden Tag diese unfassbaren Anstrengungen zu erbringen, war große Disziplin. Doch lernte ich auch schnell, welch große Bedeutung diese Arbeit für mein ganzes Leben hat.

In Krankheit steckt immer das Potential zu Glück, denn das Leben steckt immer voller Widerstände und Schwierigkeiten. Es ist also eine Frage der Entschlossenheit etwas zu verändern, wirklich glücklich zu werden unabhängig von guten Umständen. Das wahre Wesen des Lebens zu erkennen. Würde ich zum Beispiel in der Therapie allen Widerständen ausweichen, würden wir nicht weiter kommen. Die Veränderung kann nur ich allein vollziehen. Ich kann die Verantwortung nicht an die Therapeutin abgeben. Ein psychischer Aspekt zumindest in meinem Fall, war dass ich mir das aufrichten meiner Wirbelsäule nicht nur nicht vorstellen könnte, sondern mir auch nicht zugestehen. Das hemmt ungemein natürlich und macht jede Anstrengung sozusagen noch anstrengender. Da ich noch gegen mich selbst kämpfte. Das gehörte aber alles dazu.

Langsam veränderte ich mich. Ich konnte es zulassen mich aufzurichten, länger zu werden und beweglicher. Meine Wirbel konnten sich befreien, die Arthrose schwand langsam. Sehr langsam. In etwa neun Monate dauerte es, bis die Verkalkungen wirklich abgetragen waren, was wiederum ein sehr schmerzhafter Vorgang war. Meine Muskulatur wurde weicher und lockerer. Trotzdem war noch lange nicht das Ziel erreicht. Es gab auch nicht den Moment an dem alles anders war. Der Prozess war schleichend und erlebte viele Auf und Abs.

Unser Vorhaben war gewissermaßen, das Unmögliche möglich zu machen. Die Schwerkraft zu überwinden. Die tiefsten Überzeugungen über mich selbst und mein Leben, meinen Körper auszutauschen. Das war aufregend am Anfang und ich war euphorisch, dann zeigte sich jedoch sehr bald wie unfassbar anstrengend das ist. So viel Schweiß, Mühsal und bitterste Tränen hat es mich gekostet über 1,5 Jahre, dass ich manchmal glaubte verrückt zu werden. Ich hatte immer wieder größte Zweifel ob ich das schaffen kann. Ob es praktisch möglich ist und ob ich die Kraft dazu habe.

Ja, ich musste erbarmungslos jeden Tag in einen Seelenspiegel sehen. Unweigerlich sah ich, dass ich selbst mich in einer Position festhalte, die mich Leiden lässt. Als wären die Schmerzen eine Strafe die ich verdient habe. Was ist das, dass ich glaubt mich verdrehen zu müssen?

Die Übungen selbst waren sehr sehr schwierig. Immer wieder fühlte ich, dass das was man von mir verlangt vollkommen unmöglich ist. Mein Körper konnte das nicht. Das war aber natürlich genau die Aufgabe. Jeden einzelnen Knochen separat zu spüren und sogar bewegen zu können. Entgegengesetzt zueinander. Entgegengesetzt zu dem was ich gewohnt war. Meine Hüfte zu entwringen. Meine linke Schulter nach außen und nach vorne zu bewegen, gleichzeitig meinen linken vorderen Rippenbuckel nach innen zu ziehen, rechts hinten nach innen, rechte Schulter nach innen schieben und zurück. In die leeren, eingefallenen Stellen zu atmen und dadurch aufzufüllen. Die Haut aufzudehnen. Atmung spielte überhaupt auch eine riesige Rolle. In der Vorstellung mit der Atmung wieder ein Stück zu wachsen.

Wenn man anfängt, sich aus einer leidvollen Position herauszubewegen, dann wird alles was einen dort hält erst mal besonders stark. Solange man bleibt wo man ist, nimmt man diese Kräfte nicht so sehr wahr, erst wenn man versucht sie zu überwinden, spürt man ihre Heftigkeit. Ich hatte mich entschlossen all das loszulassen. Alles loszulassen was mich gefangen hält und dann war es kaum mehr auszuhalten. Durch diesen Entschluss habe ich gespürt wie enorm die Kraft ist, die mich in diese 80° verkrümmte Wirbelsäule zu zwingen. Mich selbst gefangen zu halten. Ich dachte in kann das nicht schaffen und das war natürlich die größte Herausforderung. Trotzdem immer weiter zu machen. Es hat angefangen dass ich die Massagen kaum ertragen habe. Die Berührung erinnerte mich daran am Leben zu sein. Ich wollte aber ... sterben. Ich kann es nicht anders ausdrücken. Ich habe mich so unfasslich geekelt, dass ich meist die ganze Zeit geweint habe und danach auf die Toilette gegangen bin und mich selbst geschlagen habe um ein anderes Gefühl auf meinem Körper herzustellen. Die liebevolle Berührung einer Massage (wenn sie natürlich auch schmerzhaft war, diente sie natürlich dem Zweck mich zu heilen, zu entspannen) fühlte sich so falsch an. Als hätte ich das nicht verdient. Deshalb musste ich mich „bestrafen“ um mich wieder in mein Selbstverständnis zurück zu finden, welches ich seit so vielen Jahren hatte.

Ich habe also den eigenen Körper als Gefängnis empfunden. Umringt von dicken Mauern. Ob nun wahr oder nicht, in meiner Empfindung musste ich ohne Hilfsmittel Mauern einreißen um einen Durchbruch zu erleben. Mich aus sämtlichen Illusionen zu befreien, dass ich eben für immer unglücklich und in großen Schmerzen mit diesem Körper leben muss. Wenn man eine Mauer durchbrechen will, impliziert das automatisch dass es einen Widerstand gibt. Die Logik sagt also, dass wenn ich mich wirklich befreien will, muss ich mich anstrengen. Und der Schmerz des (im übertragenen Sinn) Knallens gegen eine scheinbar undurchdringliche Wand, ist praktisch der Beweis, dass ich mich auf den Weg gemacht habe. Natürlich ist diese Wand nicht real. Wahrscheinlich würde ich nicht wirklich dicke Mauern mit meinem Körper einreißen können. Jedoch ging es ja vielmehr darum, die ILLUSION der Mauern einzureißen. Tatsächlich tiefe Wertschätzung für mein Leben empfinden zu können. Mich nicht mehr verbiegen zu lassen.

Des weiteren kämpfte ich durchweg mit extremen Verlustängsten. Sie waren nicht immer logisch und schwer zu verorten. Sie waren nicht konkret auf eine Person bezogen. Irgendwie auf alles. Personen, Existenzgrundlage. Die Angst, wegen der Erkrankung nicht selbst für mich sorgen zu können. Vielleicht auch Angst vor dem Sterben, bei gleichzeitiger Todessehnsucht. Auch Angst vor Kontrollverlust. Die Kontrolle über den Körper zu verlieren und auch über diese extremen emotionalen Zustände in die ich ständig fiel. Ich spürte förmlich wie ich schrumpfen wollte um vielleicht irgendwann zu verschwinden und nichts mehr zu spüren. Auch hatte ich Angst vor Ablehnung in allen menschlichen Bereichen, vor allem aber bei der Partnersuche. Im Grunde war ich überzeugt abgelehnt werden zu müssen da ich mich selbst als nicht liebenswert empfand. Ich tat zwar mein Bestes, aber ich fühlte mich nie perfekt genug.

Ich musste lernen auch meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und dafür einzustehen. Ich muss nicht immer ein liebes Mädchen sein und alles richtig machen. Nur das tun was andere von mir erwarten. Dadurch ist man hin und her gerissen. Nicht in seiner Mitte. Nicht aufrichtig zu sich selbst. Man verbiegt sich. Aufrichtigkeit machte ich nun zu meinem höchsten Ziel. Aufrecht und Stolz, von Herzen aufrichtig. Dafür musste ich mir selbst einen Weg zu meinem Herzen bahnen, das ich mich so lange geweigert habe zu spüren.

Körperlich war der Schmerz irgendwann meist an einer bestimmten Stelle im mittleren Rücken. Dort wo der eine Bogen in den anderen übergeht. Es war nicht jeder Tag gleich und es gab keinen Moment an dem ich das Gefühl hatte, es wäre endgültig gelöst. Der Prozess ging und geht immer weiter. Diese eine Stelle erinnerte mich immer wieder daran, mich wieder auszurichten. In Richtung gerade. Nicht nachzugeben. Nicht aufzugeben. Ich lernte in all den Monaten, aus den gewohnten Mustern rauszugehen. Meinen Lebensstil anzupassen, d.h. sehr sorgsam mit mir umzugehen. Zum Beispiel nichts zu tragen. Nicht zu lange sitzen oder stehen, sondern zu wechseln und mir dieses Recht auch zu nehmen. Egal ob es verstanden oder respektiert wird.

Als ich die Therapie vorerst beendet habe, konnte ich auf ein gutes Ergebnis blicken. Ich habe ca. 30° Verbesserung erzielt, bin so gut wie schmerzfrei und mein Körper ist viel beweglicher als vorher. Dennoch hört die Arbeit an mir selbst nicht auf. Weiterhin darf ich mich nicht verleiten lassen in alte zerstörerische Muster zu fallen. Sowohl körperlich als auch psychisch. Mit dieser Erkrankung muss man immer am Ball bleiben. Jedoch kann ich diese Arbeit immer mehr als bereichernd genießen.

Fazit: ich bin 2,5 cm über mich hinaus gewachsen!!